Phantastisch

Man kann gar nicht oft genug die wahrhaft "Phantastischen Gebete" Richard Huelsenbecks ins Gedächtnis rufen. Eine Ausgabe dieses Schatzes von 1920 gibt es, noch dazu illustriert vom großartigen George Grosz, hier zum freien download. Eine gewisse nostalgische Verbundenheit spüre ich diesbezüglich auch - lernte ich Huelsenbeck doch im allerersten Seminar an der Universität in Heidelberg zum Thema "Das Wilde" kennen, das ich gemeinsam mit einer Freundin besuchte. Diese tat eines Tages eine Kassette auf - die gelesenen Gedichte hörte ich, bis das Band brüchig wurde und der Tonträger, ohne dass die Angelegenheit je geklärt worden wäre, in meinen Besitz überging. Wer auch in diesen Genuss kommen möchte: hier findet sich eine Version. Trotzdem Huelsenbeck in der Weimarer Zeit politisch links stand, schien er in den 1930ern anfangs mit dem NS-Regime zu sympathisieren - was ich gerade erst las und was mir neu war -, emigrierte später in die USA, wo er als Psychiater arbeitete.
Es lebe das Netz, die Freiheit, der Dadaismus!

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